Terradonis SP1 Test-Aussaat

Um unangenehme Überraschungen mit neuem Equipment zu vermeiden, lohnt sich ein ausgiebiger Test.
Diese Sämaschine soll mir in Zukunft die Arbeit erleichtern und zudem bessere Ergebnisse liefern.

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Mit knapp 10 Kilo ist diese Maschine das Leichtgewicht unter den Handsämaschinen. Im Gegensatz zur Sembdner, die über 20kg auf die Waage bringt lässt sie sich sehr leicht schieben. Allerdings ist bei einem schlecht vorbereitetem Saatbet (keine feinkörnige Bodenstruktur unter 5-10mm) extra Gewicht von Vorteil. Die JP1 sinkt bei einer allzu groben Bodenstruktur zu wenig ein und legt das Saatgut nur oberflächlich ab.

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Die Technik ist schnell erklärt: Das Saatgut legt sich in die Löcher einer Saatrolle. Diese gibt es je nach Größe der Samen in unterschiedlichen Ausführungen. Über einen Abstreif-Pinsel schiebt die Rolle das Saagut in eine Führung. An der Unterseite der Rolle fallen die Samen in das Säschar. Dessen Furche wird vom nachlaufenden Zustreifer geschlossen.

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Angetrieben wird die Saatrolle über eine Kette vom Vorderrad. Die auswechselbaren Zahnräder im Getriebe ermöglichen eine Feineinstellung des Ablageabstands.
Zusätzlich kann über das Säschar die Ablagetiefe eingestellt werden.

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Verschiedene Samen mit diversen Einstellungen werden nach dem Auflaufen Rückschlüsse auf die besten Einstellungen geben.
Insgesamt ist die Maschine sehr komfortabel in der Anwendung. Der Wechsel auf anderes Saatgut ist durch den abnehmbaren Saatgutbehälter sehr leicht. Ich werde die verschiedenen Saatgut/Särolle Kombinationen im Vorfeld zuhause im Wohnzimmer testen („abdrehen“). So bleibt zur Aussaat auf dem Acker nur noch der Wechsel der Rollen und Zahnräder  nach Plan.

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Trotz der Aussaat im Gewächshaus ist eine Bedeckung mit Vlies von Vorteil: Es hält die Feuchtigkeit im Boden und erhöht die Temperatur.

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10 Gedanken zu „Terradonis SP1 Test-Aussaat“

  1. Hallo, bei der Auswahl der Saatgutrollen stelle ich mir die Frage ob die Angaben für pilliertes Saatgut oder für „rohes“ Saatgut ist . Weiß das jemand?

    1. Hallo,
      die Särollen, die ich habe, sind für „rohes“ Saatgut. Dafür stimmen die Aussaat-Tabellen vom Hersteller relativ gut.

      Pilliertes Saatgut würde bestimmt auch funktionieren. Dafür müssten wahrscheinlich aber die Särollen 1-2 Nummern größer gewählt werden.

  2. Würdet ihr sagen dass ein weiterer Vorteil die präziesere Ablage einzelner Körner ist? Ich könnte mir vorstellen dass durch die Bürsten/Lochblechkombination bei der Semdner, mal etwas mehr oder weniger durchfällt.

    1. Lochband oder Bürstenradsämaschinen schenken sich nicht viel wenn es um Präzision geht. Das kommt vor allem auf das Saatgut an. Rundes Saatgut wird präziser abgelegt als eckiges. Wenn die Terradonis SP1 neu ist, liegt sie bezüglich der Präzision klar vorne, sobald aber sie Bürste und der Mitnehmer etwas abgenutzt sind, wird die Ablage deutlich ungenauer. Aussaaten mit diesen Maschinen erfordern viel Tüftelei und lohnen sich nur bei größeren Flächen. Ein deutlicher Vorteil gegenüber der Aussaat von Hand ist aber die exakte Ablage bezüglich der Tiefe. Ich säe von Hand meistens so ungenau, dass es einen sehr ungleichmäßigen Auflauf zur Folge hat.

  3. Hallo Stefan,
    Ich habe eine Frage bezüglich der genutzen Säwalzen in der Terradonis JP-1. Welche Säwalze nutzt du für z.B. Erbsen oder Fenchel?

    Mit freundlichem Gruß

    Fabian Engelke

    1. Für Erbsen N6 (ca. 3 Körner pro Loch) mit 255mm Abstand (9 Zähne vorne, 14 hinten). Der Abstand ist relativ groß, weil die Erbsen mit Dicken Bohnen als Rankhilfe zusammen gesät werden. Aussaattermin 1.März. Bei späteren Aussaaten gib es hier am Standort Probleme mit Blattläusen.
      Fenchel wird bei uns nur gepflanzt und nicht gesät.

  4. Vielen Dank für die sehr informative Drastellung und die guten Bilder. Jetzt . 2 Jahre später. möchte ich Dich nach Deinen Erfahrungen mit der Handsämaschine fragen. Ich überlege, ob ich mir die bewährte, aber teure Semdner zulege, die ich bisher ausleihen konnte. sie ist super, aber den Nachteil sehe ich in der feflenden Möglichkeit, den Abstand der Körner in der reihe zu regulieren. Funktioniert das bei der SP 1? auf der Internetseite finde ich jetzt nur eine JP 1. Sind die identisch?
    Über eine Antwort von jemandem, der die einreihige Sämaschine im Einsatz hat, würde ich mich sehr freuen. Wir haben einen 390 ha demeter-Gemischtbetreieb und machen auf 0,5 ha Gartenbau, Vielen Dank!

      1. Hallo Martina,
        wie schon in meiner Email angedeutet, liegen die Vorteile der Terradonis SP 1 im Gegensatz zur Sembdner Handsämaschine in ihrem abnehmbaren Saatgutkasten mit Vereinzelungsmechanik. So kann bequem im Wohnzimmer abgedreht werden (Anmerkung: Abdrehen bedeutet hier, die Sämaschine mit dem jeweiligen Saatgut zu testen).
        Außerdem ist sie sehr leicht. Dadurch lässt sie sich auch längere Zeit bequem über den Acker schieben.
        Die Nachteile sind ganz klar die gleichen wie bei anderen Handsämaschinen mit Säwalzen/Lochwalzen auch: die hohe mechanische Belastung des Saatguts und bei größeren Korngrößen / höherem Tausendkorngewicht der Verschleiß an der Sämechanik.
        Vor allem bei Saatgut, das größer ist als Rote Beete oder Spinat (z. B. bei Erbsen oder Bohnen) kracht es ab und zu in der Mechanik. Empfehlenswert sind da zwei Garnituren von Bürsten und Körnerführung: Je eine für Feinsaaten und eine fürs Grobe ;)
        Außerdem ist die Terradonis SP1 insgesamt nicht so robust gebaut wie die Sembdner Handsämaschine.

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