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Tomaten im eigenen Garten – Anbaustrategie

Tomaten im Garten sind oft ein Pokerspiel – wird der Sommer heiß und trocken, stehen die Chancen gut. Regnet es ab Juli häufig, rafft die Braunfäule (Phytophthora infestans) die meist noch grünen Früchte schnell dahin.
Optimal ist natürlich der Einsatz eines Gewächshauses. So bleiben die Pflanzen trocken und die Temperaturen sind höher. Beachtet man aber ein paar Punkte, ist der Ertrag auch im Freien gesichert.

Konzentrieren sollte man sich auf einen frühzeitigen Start mit schnell reifenden Sorten. So kann man schon vor dem Beginn der Braunfäulesaison ausreichend ernten. Dieser Pilz wird nämlich erst im Spätsommer zum Problem.
Ist das Ende absehbar, können die grünen Früchte abgeerntet werden und am Küchenfenster nachreifen.

  1. Sortenwahl
    Kleine Tomaten reifen viel schneller als große. Deswegen liegt der Erntebeginn bei Cocktailtomaten Wochen vor dem von „normalen“ Sorten. Ich persönlich verwende die Sorte „Sakura“ veredelt auf „Maxifort“.
  2. Zukauf von veredelten Pflanzen
    Selbst ausgesäte Tomaten sind eine wunderbare Erfahrung. Jedoch erreicht man nur mit sehr hohem Aufwand die Qualität vom Profi. Veredelte Pflanzen sind aufgrund der robusten und wüchsigen Wurzel viel schneller im Wachstum als „normale“. Optimal ist, wenn sich zur Pflanzung die erste Blüte öffnet.
  3. Frühe Pflanzung
    Traditionell werden Tomaten wegen der Gefahr von Spätfrösten erst nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt. Da die Temperaturen ab Mitte April bis auf einige Nächte schon hoch genug sind, verschenkt man wertvolle Kulturzeit. Realistisch sind Pflanzungen ab ca. 10. April mit Frostschutz.
  4. Vlieseinsatz
    Um Pflanzenschäden bei Frost vorzubeugen und das Wachstum durch höhere Temperaturen zu beschleunigen, ist der Einsatz eines Vlieses bei frühen Pflanzungen notwendig. Stärken von 22-30g/m² sind optimal. Da die Befruchtung der Blüten unter dem Vlies nicht optimal läuft, sollte man an sonnigen Tagen das Vlies öffnen und die Blüten etwas schütteln („trillern“). Das Vlies wird je nach Witterung ca. Mitte/Ende Mai entfernt.
  5. Düngung
    Da Tomaten schnell sehr groß werden, brauchen sie entsprechend viele Nährstoffe. Die Düngung erfolgt im Zweifelsfall mit organischem Volldünger. Dieser wird am besten im Umkreis von ca. 30cm um die Pflanzen in den Boden eingearbeitet.
  6. Bewäserung
    Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen, mögen Tomaten am liebsten immer feucht. Im trockenen Hochsommer sollte man sogar mehrmals täglich gießen.
  7. Aufleiten / Ausgeizen
    Alle Seitentriebe werden ausgebrochen um das Wachstum der Früchte zu fördern. Am einfachsten ist es, den Haupttrieb entlang einer Schnur hochzuwickeln. Eine quer gespannte Schnur erhöht die Stabilität der Pflanzen bei Gewitterstürmen.

8. Juli: Erntebeginn

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27.Mai

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13. Mai

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6.Mai

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Apfelbaum Pflanzung

Möchte man einen Apfelbaum pflanzen, sollte man einen sonnigen Standort wählen. Unser Garten bietet leider keinen optimalen Platz. Der moosige Rasen zeigt nasse, schattige Verhältnisse.

Die Grasdecke wird zur Wiederverwendung vorsichtig entfernt. Der Boden ist sehr tonig und verdichtet.

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Um viel lockeres Erdreich zu schaffen, in das der Baum schnell einwurzeln kann wird das Loch möglichst groß ausgehoben.

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Die unterste Schicht wird mit der ursprünglichen, gelockerten Erde gefüllt.

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Altes, ausgedientes Substrat von Kübelpflanzen eignet sich gut um schweren Boden aufzulockern. Beim Auffüllen des Pflanzlochs vermischt es sich mit dem Gartenboden.

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Um eine gute Durchlüftung des Bodens zu fördern werden mit einer Grabgabel Löcher in die Grasdecke gestochen.
Durchdringend angießen.

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Die Apfelsorte Topaz ist wiederstandsfähig gegen Pilzkrankheiten und lässt sich gut lagern. Optimal für den Hausgarten.

Als Befruchtersorten kann man alle gebräuchlichen Apfelsorten dazu pflanzen ( z. B. James Grieve). Das steigert den Ertrag.

Beetvorbereitung im Herbst

Unser Kompost im Garten ist alles andere als vorbildlich angelegt. Er zählt eher zur Kategorie Müllhaufen anstatt zu der Sorte Kompostmieten, in denen bei hoher Temperatur schnell Material verrottet.
Zugegeben: Um den alljährlichen Heckenschnitt zu verdauen, wird den gehäckselten Ästen Stickstoff in Form von Hornspänen zugesetzt. Sonst würde sich das Holz nur sehr langsam zersetzen.
Es wird ausschließlich pflanzliches Material zugeführt.
Alle 1 – 2 Jahre kann man ernten, wir machen das in der Regel im Herbst:

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Die unteren, gut verrotteten Schichten werden freigelegt und auf einer Plane zum Gemüsebeet transportiert. Diese Plane dient in Trockenzeiten auch dazu, den Kompost vor Austrocknung zu schützen.

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Mit einem Spaten wird der Kompost nach alter Methode in den Boden eingearbeitet. Durch den Frost während des Winters ergibt sich im Frühjahr eine lockere Struktur.
Die wendende Bodenbearbeitung mit Spaten oder Pflug ist nicht die beste Bodenpflege. Aber auf stark verunkrauteten Flächen mit einem sehr schweren, tonigen Boden bietet sich das Umgraben als schnelle, Lösung an, um tief aufzulockern. Wer mehr Zeit hat und nicht so viel Buddeln will, deckt den Boden ein Jahr mit Bändchengewebe ab und lockert anschließend mit einer Doppelgrabegabel in 2-3 Schritten.  Dann ist der Boden pflanzfertig und Wurzelunkräuter sind weg.